Rückblick: Wasgau Mountainbike Marathon 2015
“Back in the Saddle.” Und diesem Motto stand der diesjährige Wasgau Bike Marathon im Pfälzer Wald. Nachdem sich der Veranstalter nach 25 jährigem Jubiläum dazu entschieden hatte, eine wohlverdiente Auszeit zu nehmen, ging es vergangenes Jahr endlich wieder an den Start.
Wer beim Wasgau Marathon jetzt an glattrasierte über-ambitionierte Marathonfahrer denkt, der irrt. Der „Wasi“ ist ein alljährlich im Oktober stattfindender Jedermanns Mountainbike-Marathon, der sich hervorragend als Saisonabschluss anbietet. Renn- oder Zeitstress? Fehlanzeige! Der Spaß am Mountainbike Sport steht beim Wasgau seit jeher im Vordergrund. Sowohl für die Hobby- als auch die ambitionierteren Fahrer wird eine passende Strecke angeboten. Von kurz und knackig mit ca. 25 km bis hin zur Marathon Strecke mit sportlichen 95 km und 2300 Höhenmetern. Das tolle daran: Auch bekannte Gesichter aus der Szene, darunter beispielsweise der deutsche Marathon Meister Karl Platt oder Mike Kluge, nutzen die tolle Möglichkeit in lockerer Atmosphäre die Saison ausklingen zu lassen.
Die Initiatoren Markus Appelmann und Klaus Emser zusammen mit dem deutschen Marathon Meister Karl Platt
Ich hatte mich dieses Jahr für die Halbmarathon-Strecke mit insgesamt 76,2 km und 1980 Höhenmeter entschieden. Trotz Topform sollte jedoch indes die Wetterlage darüber entscheiden, ob die Distanz auf dem für den Pfälzer Wald typisch sandigen Untergrund eine angenehme Strecke oder eine abartige Schinderei werden würde. Doch zum Glück blieb es für dieses Jahr recht trocken und die Temperaturen waren ebenfalls angenehm. Mit von der Partie war mein Vater, dessen Leidenschaft fürs Biken neu entfacht wurde. Und wo ließe sich diese Leidenschaft nicht besser ausleben, als auf feinsten Singletrails?
Das Höhenprofil der Halbmarathon-Strecke versprach eine Menge Spaß
Schon gegen halb 9 versammelten sich die ersten Biker an der Startlinie, um zusammen dem Wasi entgegenzufiebern. Aus den Lautsprechern schallten die ersten Interviews und Gespräche des Kommentators Markus Appelmann über den Platz. So manch einer wirkte noch leicht verschlafen. Schuld könnte möglicherweise die obligatorische Nudelparty am Vorabend gewesen sein, doch der frische Wind am Morgen belebte die Menge.
Nach einem Jahr Pause fiebert jeder Teilnehmer dem Startschuss entgegen
Pünktlich um 9 Uhr viel dann der Startschuss und das “Peloton” setzte sich langsam in Bewegung. Nach kurzem einrollen auf den Straßen durch Lemberg waren wir sogleich im Wald verschwunden und es ging auf einem Forstweg die ersten Meter nach oben. Es dauerte nicht lange bis der erste Singletrail in Sicht war und uns die Faszination Bikepark – Pfälzer Wald wieder in seinen Bann zog. Nach ca. 15 Kilometern gab es dann beim Hochstellerhof die erste Versorgungsstation. Sofern man schon einige Körner verbrannt hatte, konnte man sich hier am reichhaltigen Angebot mit belegten Broten, Müsli Riegeln, Kuchen und verschiedenstem Obst wieder stärken. Gleich darauf ging es wieder Offroad auf einen traumhaft flowigen Singletrail, welcher sich durch einen idyllischen kleinen Birkenwald zirkelte. Einfach genial!
Vom einfachen Hobbyfahrer bis zum Profi war im Teilnehmerfeld alles vertreten
(Bild: inMEDIA I Sportograf)
Wie in jedem Jahr musste man sich über die Streckenfindung keinerlei Sorgen machen. In regelmäßigen Abständen waren Wimpel an Bäumen angebracht, Kreuzungen mit Schildern versehen und Wege, die abseits der Strecke führten per Abtrennlinie markiert. An gefährlichen Straßenüberquerungen, schwer einsehbare kleine Traileinstiege oder besonders heikle Schlüsselstellen waren selbstverständlich Streckenposten der freiwilligen Feuerwehr und des DRK postiert. So konnte man das einmalige Trailerlebnis in vollen Zügen genießen und es ordentlich krachen lassen.
Der Wasgau hatte mal wieder Trails der feinsten Sorte im Angebot
(Bild: inMEDIA I Sportograf)
Während des Marathons zeigten sich die Trails des Pfälzer Waldes von ihrer abwechslungsreichsten Sorte und boten neben neben zahlreichen flowig verspielten Passagen auch einige wurzelige und steinige Strecken. Gerade der Trail zur Versorgungsstation beim Felsengraf in Dahn machte seinem Namen alle Ehre und entpuppte sich als reines Felsenmeer. Hier war eine gute Linienwahl gefragt. Wer genügend Federweg hatte bügelte einfach drüber. So oder so machte der Trail mächtig Spaß. Die entspannte Atmosphäre beim Fahren lud immer wieder dazu ein, auch einfach mal mit dem unbekannten Nebenmann ein bisschen zu plaudern und zusammen die großartige Natur zu genießen. Um diese Eindrücke auch für später zu erhalten, wurde das Event durch sportograf.com begleitet, die an mehreren Stellen von jedem Fahrer einige Aufnahmen machten.
Kurz vor dem Ziel servierte eine letzte “Tankstelle” allen entkräfteten für die letzten Meter bis zum Ziel noch einmal einen alkoholfreien isotonischen Hopfenblütentee (besser bekannt als Weizenbier). Nach ungefähr 5,5 Stunden, ca. 76km, 1980HM, 4 Versorgungsstationen, einem Platten am Vorderrad, vielen genialen Trails, knackige Anstiege und tolle Gespräch später, rollten wir dann schließlich im Ziel ein. Ein absolut genialer Wasi’15 ging zu Ende.
An dieser Stelle vielen Dank an die großartige Organisation und die vielen Helfer, die dieses Event immer wieder ermöglichen! Jedes Jahr ist der Wasgau Marathon ein einzigartiges Erlebnis und für mich ein absolutes Muss im Saisonkalender 2016.
Für weitere Infos schaut doch auf der Homepage oder auch bei Facebook vorbei.
Autor: Robin Wiedmann
Das sieht verlockend aus
Lohnt sich. Alle Jahre wieder 😉