Ironman 70.3 2016: Starker Stein setzt sich gegen Favorit Kienle durch

Ironman 70.3 2016: Starker Stein setzt sich gegen Favorit Kienle durch

Vergangenen Sonntag war es endlich wieder so weit. Der Ironman 70.3 ging im Herzen des Kraichgaus in eine neue Runde und begeisterte einmal mehr zahlreiche Zuschauer. Auch dieses Jahr gaben sich namhafte Profis die Ehre – unter Anderem Lokalmatador und Weltmeister Sebastian Kienle, der sich zusammen mit Boris Stein ein packendes Duell lieferte.

Pünktlich um 09.00 Uhr fiel der Startschuss zur 12. Austragung des Ironman 70.3 Kraichgau am Hardtsee in Upstadt-Weiher. Mit einer Zeit von 23:24 Minuten kam Maurice Calvel als schnellster Schwimmer aus dem Wasser, dicht gefolgt von Sebastian Kienle (23:48) und Boris Stein (24:10), der trotz seines Rückstands von 22 Sekunden in der Wechselzone zu Kienle aufschließen konnte. “Als ich Sebi vor mir sah, gab mir das gleich einen richtigen Kick” so Stein über die gute Leistung im Wasser. Es sollte der beginn eines packenden Wettkampfes werden.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Kienle

Der amtierende Weltmeister Kienle im direkten Duell mit Verfolger Stein.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Teilnehmer

Insgesamt 4000 Teilnehmer gingen dieses Jahr wieder an den Start – darunter auch zahlreiche namhafte Profis.

Mit nur einer Minute Rückstand startete das Duo Stein und Kienle die Verfolgungsjagd auf den führenden Clavel, der trotz anfänglicher Probleme in der Wechselzone, den ersten Platz vorerst verteidigen konnte. Doch schon auf dem legendären Schindelberg nahe Odenheim machten die beiden Verfolger durch eine hervorragende Radleistung mächtig Boden gut und waren dem bis dato Führenden dicht auf den Fersen. Richtung Flehingen musste Clavel das Duo schließlich ziehen lassen und büßte auf den weiteren Kilometern weitere Minuten Rückstand ein. Sowohl Kienle als auch Stein versuchten noch auf der Radstrecke durch gelegentliche Attacken einen Vorsprung mit in die zweite Wechselzone zu nehmen. Doch es blieb ein Kopf an Kopf Rennen, das vorerst keiner für sich entscheiden konnte.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Cycling

Trotz Unwetterwarnung herrschten für die Athleten perfekte Bedingungen.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Cycling2

Die vielen Anstiege im Kraichgau fordern ordentlich Kraft in den Beinen.

Der Sieger des heutigen Tages musste also auf der 21 Kilometer langen Laufstrecke ermittelt werden. Zwar übergab Kienle als Erster sein Rad und schnürte die Laufschuhe, doch es war Stein, der den ersten Fuß auf die Laufstrecke setzte. Mit vier Minuten Rückstand erreichte Clavel schließlich die zweite Wechselzone. Mit bereits 6 Minuten Rückstand zur Spitze folgte Julian Mutterer.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Laufstrecke

Unter dem Jubel zahlreicher Zuschauer nehmen die Teilnehmer die Laufstrecke durch Mingolsheim in Angriff.

Auf den ersten Kilometern bot sich den Zuschauern nun ein packendes Laufduell der beiden Titelaspiranten, die erneut durch gegenseitige Attacken versuchten, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. Während die Angriffe Kienles wirkungslos blieben, zog Stein davon und konnte den Vorsprung durch einen gleichmäßig schnellen Laufrythmus noch weiter ausbauen. Nach einer starken Gesamtzeit von 3:48:28 Std. riss der 31-Jährige Eitelborner schließlich das Zielband und verhinderte damit Kienles Titelhattrick auf dem Kraichgauer Kurs. Der Vorjahressieger gab sich nach dem Rennen als fairer Verlierer und erkannte die starke Leistung seines Kontrahenten an: “Dass ich hier nicht gewonnen habe, lag nicht daran, dass ich einen Scheißtag hatte, sondern daran, dass Boris heute einfach so gut war”. Dritter wurde der Belgier Pieter Heemeryck, der mit einer Zeit von 1:11:28 Stunden den besten Halbmarathon des Tages lief und  somit Maurice Clavel hinter sich lassen konnte.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Zieleinlauf

Paul Rösberg auf den letzten Metern zum Ziel.

 

IRONMAN 70.3 Kraichgau 2016 Männer

PLATZ NAME LAND GESAMT 1,9 KM SWIM 90 KM BIKE 21,1 KM RUN
1 Boris Stein GER 3:48:28 24:10 2:09:34 1:11:43
2 Sebastian Kienle GER 3:51:24 23:48 2:09:27 1:14:42
3 Pieter Heemeryck BEL 3:54:24 23:12 2:16:27 1:11:28
4 Maurice Clavel GER 3:55:36 23:24 2:14:18 1:14:47
5 Markus Fachbach GER 3:58:10 23:31 2:16:09 1:15:04

Bei den Frauen machte vor allem eine das Rennen: Anja Beranek, die als Zweite den Hardtsee verließ und durch eine bärenstarke Radleistung mit ihrem Kuota KTZero5 keine Zweifel an einem Sieg aufkommen ließ. So wuchs ihr Vorsprung auf die Verfolgerin Natascha Schmitt bereits nach 30 Kilometern auf ganze 2 Minuten an. Auf Rang drei folgte Yvonne van Vlerken. Vorjahressiegerin Gajer musste das Rennen aufgrund eines Infekts noch vor dem Erreichen der 50 Kilometer-Marke aufgeben. “Dass eine Mitteldistanz nur 3 Wochen nach einem Ironman auch schief gehen kann, war mir vorher bewusst. Wenn dann aber noch ein Infekt hinzukommt ist man chancenlos. Gesundheit geht vor, daher konnte ich das Rennen heute leider nicht beenden,” so die Leidtragende.

Auch auf der Laufstrecke ließ Beranek nichts Anbrennen und baute ihren Vorsprung auf van Vlerken und Schmitt noch weiter aus und konnte somit ihren ersten Triumph im Kraichgau feiern. Zweite wurde van Vlerken, auf Platz 3 landete mit einer starken Laufleistung Astrid Strienen.

Ironman 70.3 Kraichgau 2016 Anja Beranek

Anja Beranek zieht ihren Konkurrentinnen auf und davon.

 

Text: Pascal Fessler, tri2b.com      Bilder: Bike & Zubehör

 

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Ein Gedanke zu „Ironman 70.3 2016: Starker Stein setzt sich gegen Favorit Kienle durch

  1. Schön geschrieben und tolle Bilder 🙂

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