EWS 2016 #4: Richie Rude und Cecile Ravanel gewinnen in La Thuile
Die La Thuile Enduro World Series bot mit großen Bergen, spektakulären Stürzen und großen Siegen alles, was den Enduro so spannend und einzigartig macht. Die Highlights und Ergebnisse aus Itaien im Überblick.
Die italienischen Alpen stellten sich einmal mehr als perfekter Austragungsort der vierten Runde der EWS heraus, in der die insgesamt 400 Fahrer rund um das Aosta Tal unter der eindrucksvollen Gegenwart des Mont Blanc´s unterwegs waren. Das erste dicke Ausrufezeichen setzten Richie Rude (Yeti Fox Shox) und Cecile Ravanel (Commencal Vallnord Enduro Team), die beide jeweils die ersten drei Stages für sich entscheiden und den Grundstein zum Gesamtsieg legen konnten. Dass das Rennen für Rude nicht zum Selbstläufer wurde, dafür sorgte Sam Hill (Chain Reaction Cycles Paypal), der jede Stage nur wenige Sekunden nach Rude beendete. Doch nach insgesamt 53 Sekunden Rückstand musste Hill sich geschlagen geben und stattdessen ein Auge auf seinen direkten Verfolger Damien Oton werfen. Durch die eindrucksvolle Dominanz um Rude und Ravanel fanden die eigentlichen Battles im Gesamtklassement um die letzten verbleibenden Podiumsplätze statt. So auch zwischen Hill und Oton, die sich einen packenden Zweikampf um Platz 3 lieferten. Während Hill in Stage 4 vom Kurs abkam und dadurch ganze 10 Sekunden verlor, konnte Oton bis auf wenige Sekunden herankommen. Doch Hill gab nicht auf, gewann darauf Stage 5 und zementierte somit mit 15 Sekunden Vorsprung den zweiten Platz noch vor Oton, der die Runde in La Thuile 2014 gewinnen konnte.
Stage 4: Die längste Stage des Rennens erforderte einiges an Kondition…
…während bei folgenden Stages vor allem technische Skills gefragt waren.
Gesamtsieger Rude nach dem Rennen: “Ich hätte nie gedacht 1 Minute und 20 Sekunden hier in La Thuile Vorsprung zu haben. Es ist sehr schön wieder hier zurückzukehren. Ich bin froh mit dem Momentum in die letzte Hälfte der Saison zu starten.”
Ähnlich auch die Dominanz Ravanels im Feld der Frauen. Mit einer eindrucksvollen Leistung gewann sie alle 6 Stages und ließ zu keiner Zeit Zweifel aufkommen, wer hier als Siegerin nach Hause fahren würde. Ihre Verfolgerin Isabeau Courdurier (SUNN) kämpfte hart um den ersten Platz, beendete den Tag jedoch mit einer Minute Rückstand auf die Gesamtsiegerin. Anita Gehrig (Ibis Cycles Enduro Race) setzte ihre bisher starke Saison fort und belegte Platz 3.
Die traumhaften Berge rund um das Aosta Tal schufen eine perfekte Atmosphäre.
Auf ihren Sieg angesprochen entgegnete Ravanel: ” Es war ein sehr gutes Rennen und ich bin glücklich. Ich mag diese Art von Trails, so steil und technisch. Ich habe das Wochenende sehr genossen. Nun geht es in die USA und Kanada. Meiner Meinung nach kommt jetzt der beste Teil der Saison.”
Im Feld der U21-Männer-Wertung fuhr der Franzose Adrien Dailly (Lapierre Gravity Republic) das Rennens seines Lebens. Lag er nach dem ersten Tag noch auf Platz 3, sicherte er sich am darauffolgenden Tag den Gesamtsieg mit einer Zeit, mit der in der Profi-Wertung auf dem 7. Platz gelandet wäre. Sebastian Claquin (Rocky Mountain Urge bp) wurde zweiter, gefolgt von Vid Persak.
Die Stages des zweiten Tages waren äußerst Steil – das konnten einige Fahrer für sich nutzen.
Karim Amour dominierte erneut die Masters-Wertung und konnte alle 6 Stages für sich entscheiden. Auf Platz 2 landete Nigel Page (Chain Reactions Cycle Paypal), Vincet Haulet auf Platz 3.
In der Teamwertung steht nach wie vor Rocky Mountain Urge bp die Gesamtwertung an, während sich Ibis Cycles Enduro Race auf Platz 2 und das Canyon Factory Enduro Team auf Platz 3 vorschieben konnten.
Die Sieger von rechts nach links im Überblick: Richie Rude, Cecile Ravanel, Team Rocky Mountain Urge bp, Raphaela Richter (Women U21)
Weitere Informationen zur EWS findet ihr auf www.enduroworldseries.com
Text: Pascal Fessler, EWS Bilder: EWS