EWS 2016 #3: Lokalmatador Callaghan und Moseley rocken in Irland
Laute Fangesänge, Tröten, Plakate und Kostüme. Die EWS- Rennen in Wicklow (Irland) sind jetzt schon für ihre völlig durchgeknallten Fans bekannt. Als dann auch noch der Lokalmatator Greg Callaghan das Rennen für sich entscheidet, gibt es in Wicklow kein halten mehr. Eine Geschichte, die nur der Sport schreibt.
Wenn die letzte Runde der Enduro World Series ein Traum war, dann ist der dieses Jahr für den Cube Action Team Fahrer Greg Callaghan wohl in Erfüllung gegangen.
Das Emerald Enduro Rennen powered by Biking.de war genau wie letztes Jahr in jeglicher Hinsicht grandios. Mit strahlendem Sonnenschein, riesige Zuschauermengen und Greg Callaghan und Tracy Moseley´s (Trek Factory Racing) Sieg.
Wer hätte in Irland mit solch einem traumhaften Wetter gedacht?
Der kleine Hügel in Wicklow hatte es durchaus in sich.
Mit einem Rennen, das im Laufe der insgesamt 7 Stages immer wieder die Richtung änderte, bewies der Austragungsort Wicklow mal wieder, dass ein kleiner Hügel ein perfekter Ort für große Dramen sein kann. Wie in den beiden Runden in Chile und Argentinien schien Richie Rude (Yeti / Fox Shox) und Jungstar Martin Maes (GT Factory Racing ) den Sieg unter sich auszumachen das Rennen seinen üblichen Verlauf zu nehmen. Doch in Stage 2 drehten sich das Rennen komplett. Sowohl Rude als auch Maes plagte eine Reifenpanne. Genauso auch die Fahrer Josh Carlson (Giant Factory Off Road Team), Mitfavorit Nico Vouilloz (Lapierre Gravity Repuplic), Anneke Beerten (GT Factory Racing) und Toni Ferreiro. Die Panne kostete allen wichtige Punkte.
Martin Maes gab auch in den schwierigen Sektionen ordentlich Gas, fing sich dadurch allerdings wenig später einen Platten ein.
In einer unglaublichen Aufholjagd kämpfte sich Rude vom 34. Platz in Stage 2 zurück auf die Vorderen Plätze und beendete das Rennen schließlich mit dem 3.Platz. Für eine weitere Überraschung sorgte Sam Hill (Chain Reaction Cycles PayPal), der am Ende des Tages sich Platz 2 sichern konnte.
Nach dem Rennen äußerte sich Sieger Callaghan: “Es fühlt sich einfach toll an. Die Zuschauer haben mich über das Rennen hinweg nach Vorne gepeitscht. Ehrlich gesagt hat es sich mit dieser grandiosen Unterstützung für mich so angefühlt, als wäre die Endplatzierung am Ende egal. So viele Leute im Rücken zu haben, war eigentlich schon ein Sieg. Also hab ich mich einfach darauf konzentriert mein Bestes zu geben und es hat funktioniert.”
Der Downhiller Joe Smith griff zu den für Enduro Rennen eher unüblichen Flat Pedals und belegte damit Platz 9.
Nach längerer Abstinenz auf den oberen Platzierung kehrte Tracy Moseley auf den ersten Platz zurück und fuhr, als wäre sie nie wirklich weg gewesen. So konnte sie bis auf eine Stage alle Rennabschnitte für sich entscheiden und stach damit die aktuelle EWS-Führende Cecile Ravanel (Commencal Vallnord Enduro Team) aus.
“Ich habe mich sehr darauf gefreut hier wieder zu fahren, weil es mit den unglaublichen Zuschauern und den Strecken einfach total viel Spaß macht. Hier zurückzukommen und bei Sonnenschein und einer noch besseren Stimmung das Rennen zu gewinnen – besser geht es wirklich nicht” so Tracy nach dem Rennen.
Die anspruchsvollste Stage oben auf dem Gipfel wurde frenetisch gefeiert.
Auch in den U21-Wertungen waren die Iren ganz vorne mit dabei. So konnte sowohl die Fahrerin Leah Maunsell, als auch Greg Callaghans Cousin Kilian Callaghan den Heimvorteil ausspielen und das Rennen in ihrer Wertung für sich entscheiden.
Nach einem erneuten Tagessieg in der Teamwertung liegt nun das Rocky Mountain Urge bp-Team auch in der Gesamtwertung auf Platz 1.
Chris Ball, Managing Director der Enduro World Series äußerte sich zum gestrigen Rennen: “Dieser Austragungsort hat einfach irgendetwas spezielles. Einmal mehr zahlte sich die harte Arbeit der Veranstalter aus – was für ein unglaubliches Rennen. Das Emerald Enduro ist ein echtes Highlight der Rennserie. Zweimal in Folge hatten wir hier ein bezauberndes Wochenende mit unglaublichen Rennen und völlig verrückten Zuschauern. Danke für die tolle Unterstützung und Glückwunsch an alle Fahrer für das tolle Rennen.”
Nach Callaghans Sieg gab es für die heimischen Zuschauer kein Halten mehr.
Tracy Moseley meldet sich eindrucksvoll zurück und steht am Ende des Rennens ganz oben. Platz 2 geht an Cecile Ravanel, Platz 3 an Isabeau Courdurier.
Nach einer kurzen Pause kehrt die EWS im Juli nach La Thuile Italien zurück.
Weitere Infos auf www.enduroworldseries.com
Text: EWS Bilder: EWS (Duncan Philpott photos)